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Dienstag, November 26, 2024
Die unbarmherzigen Schwestern
2.410 Aufrufe 13.03.2024
Dieser Film zeigt auf, wohin Puritanismus, Grausamkeit, Menschenverachtung, Frauenfeindlichkeit, Totalitarismus, Fanatismus, Ungerechtigkeit, Frömmelei, Selbstbetrug und Heuchelei führen. Er berichtet von Verhältnissen im streng katholischen Irland, die es dort offiziell noch bis 1996 gegeben hat und deren Benennung und Aufarbeitung von der Kirche (den christlichen Kirchen) bis heute verhindert und bekämpft werden. Dieser Film ist ein Denkmal, das zugleich ein Mahnmal sein sollte.
"Nach der Verleihung des Goldenen Löwen 2002 in Venedig kam es zu zahlreichen Protesten sowie Presseberichten; außerdem entstanden Websites, auf denen der Film äußerst kontrovers diskutiert wurde. Das Katholische Institut für Medieninformation und die Katholische Filmkommission für Deutschland veröffentlichten in film-dienst 01/2003 eine Stellungnahme des Präsidenten der internationalen katholischen Medienorganisation SIGNIS, P. Peter Malone, um zur Diskussion* über Mullans Film beizutragen. [* Um selbige zu verhindern! Nach dem Motto 'Tötet den Boten. Schuld ist nicht der, der die Misstände zu verantworten hat, sondern nur der, der auf sie hinweist bzw. der die Nachricht überbringt'.]
Einige ehemalige Insassinnen der Magdalenenheime bemängelten, der Film sei insofern realitätsfern, als die tatsächlichen Zustände in den Heimen erheblich brutaler gewesen seien.
Die katholische Kirche sowie ihr nahestehende Publikationen in Italien kritisierten den Film scharf. Der Vatikan empfahl in einer offiziellen Stellungnahme allen Katholiken, den Film nicht anzusehen." - aus Wikipedia
"Giselas Schicksal teilten in den Anfangsjahren des Wirtschaftswunderlandes viele Gleichaltrige. 1960 trimmten katholische und evangelische Erzieher in rund 3000 Heimen mit 200 000 Plätzen die ihnen Anvertrauten. Sobald sich die Tore der konfessionellen Besserungsanstalten hinter ihnen schlossen, mussten viele von ihnen schmerzhaft erfahren, was damals Buße bedeutete: Misshandlungen, [sexueller Missbrauch], Ungerechtigkeiten, soziale Ausbeutung und Menschenrechtsverletzungen im Namen Gottes und der Kirche, die bis heute unangeklagt und damit ungesühnt sind.
Erst ein Kinofilm beendete die Sprachlosigkeit der Opfer: »The Magdalene Sisters« des britischen Regisseurs Peter Mullan über die Demütigungen und Qualen »gefallener Mädchen« in katholischen Magdalenen-Heimen Irlands. Der Film ermutigte Gisela Nurthen und viele andere einst Weggesperrte, ihr jahrzehntelanges Schweigen über die deutschen Verhältnisse zu brechen: »Die Betreiber der Heime, die Frauen- und Männerorden, die Verantwortlichen in Jugendämtern und Kirchen sind uns noch was schuldig.«
Viele ehemalige Heimkinder verstanden die Botschaft des Films, begriffen, dass die Traumata ihrer Kindheit auch deshalb oft noch heute andauern, weil es hier zu Lande kein breites öffentliches Bewusstsein, keine Aufarbeitung ihres Schicksals gegeben hat. Jetzt wollen sie reden über jene, die sie heute noch in ihren Träumen verfolgen und die der deutsche Filmtitel benennt: »Die unbarmherzigen Schwestern«. - aus Der Spiegel 21/2003
In folgenden Ländern ist der Film auf Youtube gesperrt: Amerikanisch-Samoa, Amerikanische Jungferninseln, Andorra, Bermuda, Frankreich, Französisch-Guayana, Französisch-Polynesien, Französische Süd- und Antarktisgebiete, Guadeloupe, Guam, Italien, Madagaskar, Marshallinseln, Martinique, Mauritius, Mayotte, Monaco, Neukaledonien, Puerto Rico, Réunion, St. Barthélemy, St. Martin, St. Pierre und Miquelon, Türkei, Vereinigte Staaten, Wallis und Futuna