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Mittwoch, Mai 28, 2008

- Wenn das, was von der Erde übrig geblieben ist, nur noch die Stimmen im Ohr sind - Reportage aus dem All - Radio DRS 2, 11.06.08, 20.00-21.05 Uhr

Reinhard Furrer
Wissenschaftsastronaut
D1 Mission 1985
gestorben 1995



Schweizer Radio DRS 2
Mittwoch, 11. Juni 2008, 20.00-21.05 Uhr


SCHIFFE

- Wenn das, was von der Erde übrig geblieben ist, nur noch die
Stimmen im Ohr sind –
Reportage aus dem All
von Reinhard Furrer (DD6CF) und Wolfgang Rathgeber (DK5KF) (watchtv.de)


Das amerikanische Raumschiff Challenger OV-99 startete mit einer achtköpfigen
Mannschaft am 30. Oktober 1985 vom John F. Kennedy Space Center auf Merritt Island in Florida zu einem Raumflug. In sieben Tagen umkreiste es die Erde 112 Mal in einer Höhe von 324 Kilometern. Hauptzweck der Expedition war die Erforschung wissenschaftlicher Aspekte der Schwerelosigkeit. Der deutsche Astronaut Reinhard Furrer war mit dabei. Er hat in der Vorbereitungsphase, beim Aufsehen erregenden Start, während des Fluges und bei der Rückkehr auf die Erde seine spontanen Kommentare in ein Diktiergerät gesprochen und so das Abenteuer "live" dokumentiert.

Wie ein Leitmotiv zieht sich das Thema Weggehen, Verlassen, Fliehen durch Furrers Biographie: Als Student im geteilten Berlin beteiligte er sich vom Westen der geteilten Stadt aus an verschiedenen Fluchthilfeaktionen, er hatte auch mit dem Bau eines Fluchttunnels 1964 zu tun, durch den 57 Menschen die DDR verlassen konnten. AlsAstronaut hat er die Erde verlassen und im Weltraum schwebend überlegt, was ihn überhaupt zur Rückkehr auf die Erde motivieren könnte. Und zehn Jahre später starb er an einem Unfall bei einer Flugshow in Berlin. Seine Maschine, eine historische Messerschmitt Bf 108 prallte auf dem Boden auf, weil eine Kunstflugfigur zu tief angesetzt war.

Mit Reinhard Furrer und Egon Hoegen

Hörspielfassung und Regie: Reinhard Furrer

Produktion Westdeutscher Rundfunk/Rias Berlin 1987

Dauer: 63'49"

Reinhard Furrer, geboren 1940 in Wörgl/Österreich, studierte in Berlin Physik. 1972
doktorierte er und setzte anschließend seine akademische Laufbahn in Stuttgart fort. Am
Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt holte er sich zusätzlich die Ausbildung, die
für seinen Raumflug 1985 Voraussetzung war. 1987 wurde er Professor und Direktor des
Instituts für Weltraumwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Er starb 1995.

DRS 2 - 2008

Hörprobe DRS 2

Anmerkung des Co-Autors Wolfgang Rathgeber (watchtv.de):

Das Hörspiel "Wenn das was von der Erde übriggeblieben ist, nur noch die Stimmen im Ohr sind" Reportage aus dem All, von Reinhard Furrer und Wolfgang Rathgeber wurde 1987 vom WDR und damaligen RIAS Berlin produziert. Eingebettet in Nachrichten (gesprochen von Egon Hoegen, bekannt durch den "Siebten Sinn", und Ansager des "Internationalen Frühschoppens" in der ARD mit Werner Höfer) vor und nach der D1 Mission, schilderte Reinhard Furrer live seine Eindrücke von L-1 (ein Tag vor dem Start) bis kurz bevor der Rückkehr zur Erde. Gebrochen wird die Live Reportage mit Antworten Furrers zu Kameradschaft, Angst, Gefahr eines Unglücks etc.. Auf die Frage warum er er diese Mission machen wollte, sagte Furrer:„Ich kann mir nicht vorstellen , dass es irgendjemanden gibt, dem die Möglichkeit eröffnet wird, die Erde zu verlassen , den Kopf rauszustrecken in die Welt , daß der nicht spontan sagen würde ja!“ Die Originalaufnahmen zeichnete Furrer mit einem kleinen Diktiergerät auf. Das Mikrofon war in seinem Helm eingebaut. Daher war auch die Aufzeichnung während des geschlossenen Helms möglich. 1 Live Radio (WDR) sendete 1995 eine verkürzte Fassung "Den Kopf hinausstrecken" mit Musik, nachdem Reinhard Furrer kurz zuvor bei einem Kunstflug in Berlin tödlich verunglückte.
Reinhard Furrer (DD6CZ) besaß und Wolfgang Rathgeber (DK5KF) besitzt noch die Amateurfunklizenz. An Bord der D1 Mission war auch eine Amateurfunkstation für das UKW Amateurfunkband installiert.

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