Samstag, Dezember 03, 2011

Luftmine im Rhein: Presseinformation Stadt Koblenz

d e r S t a d t K o b l e n z
Koblenz – Magnet am Deutschen Eck:
Die Stadt zum Bleiben
Herausgeber: Stadt Koblenz – Pressestelle
Postfach 20 15 51 - 56015 Koblenz - Telefon (0261) 129-1315 - Telefax (0261) 129-1300
Internet: www.koblenz.de - pressestelle@stadt.koblenz.de
Luftmine im Rhein – Entschärfung am Sonntag 04.12.
(Koblenz: 02.12.11) Für rund 45.000 Koblenzerinnen und
Koblenzer heißt es am Samstag Abend Wecker stellen,
denn am Sonntag wird früh aufgestanden. Es ist der Tag der
Evakuierung für die Entschärfung der Luftmine, einer
Fliegerbombe und der Sprengung eines 5 Nebelfasses, die
alle im Rhein gefunden worden sind.
Bis 09.00 Uhr müssen in einem Umkreis von 1.800 Metern
um die Luftmine alle Einwohner ihre Wohnungen verlassen.
10 Ab 07.00 Uhr fahren Lautsprecherwagen durch das
Evakuierungsgebiet, um daran zu erinnern.
Schon ab 06.30 Uhr fahren Pendelbusse im 15-Minuten-Takt
aus dem Evakuierungsgebiet zu den Betreuungsstellen, die
in sieben Schulen in Koblenz, Vallendar und Lahnstein
15 eingerichtet worden sind. Hier stehen mehr als 400 Helfer
des Sanitätsdienstes und 30 Notfallseelsorger bereit.
Die Sanitätsdienste werden zu dem mehr als 500 Menschen
aus Alten- und Pflegeheimen im Evakuierungsgebiet in
andere Einrichtungen transportieren.
20
Die Menschen, die die Betreuungsstellen aufsuchen,
müssen sich selbst versorgen. Sie sollten sich ausreichend
Getränke und Verpflegung mitnehmen und vor allem
Medikamente, Kindernahrung und Windeln nicht vergessen.
25 Dies gilt auch für die Menschen, die den Tag für Ausflüge
oder Besuche nutzen.
Häuser/Wohnung sollten beim Verlassen verschlossen
werden. Fenster sollten ebenfalls geschlossen werden -
wenn möglich sind Rollläden herabzulassen. Zeitschaltuhren
sollten abgeschaltet werden. Haustiere sind 30 so zu versorgen
oder mitzunehmen, dass unnötige Kontrollmaßnahmen
einzelner Wohnungen verhindert werden können.
Koblenz wird am Sonntag auch von allen überregionalen
Straßen- und Bahnverbindungen getrennt. Ab 08.00 Uhr
35 halten keine Züge mehr in der Stadt und der Bahnhof wird
evakuiert. Die Stadtdurchfahrten der Bundesstrasse werden
weit vor den Toren der Stadt gekappt.
Ab 09.00 Uhr beginnen Ordnungsamt, Feuerwehr und
40 Polizei mit der Kontrolle des Evakuierungsgebietes. Die
Kontrolltrupps gehen von Haustür zu Haustür, um zu
überprüfen, dass sich niemand mehr in seiner Wohnung
befindet. Erst wenn diese Kontrolle abgeschlossen ist,
beginnt der Kampfmittelräumdienst (KRD) mit der
45 eigentlichen Entschärfung.
Die Vorbereitungsarbeiten beginnen schon deutlich früher.
So wird die Feuerwehr das durch den Dammbau
entstandene Becken trockenlegen, in dessen Mitte die
Luftmine liegt.
50
In den vergangen Tagen gab es folgende vorbereitende
Maßnahmen:
Luftmine
Die Mine wird seit ihrer Entdeckung vom Ordnungsamt rund
55 um die Uhr bewacht. Die Landesfeuerwehrschule hat als
Aufenthaltsmöglichkeit einen Sozialcontainer vor Ort zur
Verfügung gestellt.
Die Mine wird vor der Entschärfung trockengelegt. Dazu hat
das Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen gemeinsam mit
einem Unternehmen in den letzten 60 Tagen mit rund 350
sandgefüllten BigBags den Fundort der Mine mit einem
Damm umbaut. Der Koblenzer Entsorgungsbetrieb und die
Feuerwehr unterstützten die Maßnahme mit der
Bereitstellung von Containern und rund 2.500 Sandsäcken.
65 Sanitätsdienst
Seit letztem Dienstag haben alle Koblenzer Krankenhäuser
ihren Betrieb so umgestellt, dass die beiden betroffenen
Häuser keine neuen Patienten mehr aufnehmen mussten.
Gestern wurden die Intensivpatienten des
70 Brüderkrankenhauses zum Marienhof transportiert. Heute
folgt die Intensivstation des Stiftungsklinikum Mittelrhein,
welche in das Bundeswehrzentralkrankenhaus verlegt
werden. Die Planungen für die Verlegung der restlichen
Patienten bis Samstag laufen. Nach derzeitigem Stand sind
75 insgesamt rund 150 Patienten zu verlegen.
Derzeit läuft noch die abschließende Planung für die
Evakuierung der Altenheime. Hier sind insgesamt knapp 350
Personen betroffen. Nach momentanem Stand müssen
zusätzlich rund 130 pflegebedürftige Personen aus
80 Privathaushalten transportiert werden. Als vorübergehende
Unterkunft werden andere Altenheime, Krankenhäuser oder
auch Notauffangstellen dienen.
Privathaushalte
85 Das Ordnungsamt hat an alle zu evakuierenden Personen
Flugblätter verteilt, die sie mit den erforderlichen
Informationen versorgen.
Bei der Feuerwehr ist rund um die Uhr ein Bürgertelefon
geschaltet – 0261/40404-10 und 40404-20. Dort werden
täglich eine Vielzahl von Fragen von Bürgern 90 beantwortet.
Die KEVAG hat einen Evakuierungsshuttle erarbeitet. Fünf
Linien werden von 06:30 Uhr bis 09:00 Uhr im 10 bis 15
Minuten Takt von den Evakuierungsbereichen zu den
Notauffangstellen fahren. Nach Freigabe des
95 Evakuierungsgebietes werden die Linien wieder zurück
fahren. Die Fahrten sind kostenlos.
Insgesamt stehen den Bürgerinnen und Bürgern sieben
Schulen in Koblenz, Vallendar und Lahnstein als
Notauffangstellen zur Verfügung. Die vorbereitenden
100 Maßnahmen zur Ausstattung wurden vom
Schulverwaltungsamt mit Unterstützung des
Grünflächenamtes, des Sport- und Bäderamtes sowie den
Betreuungskräften des Sanitätsdienstes durchgeführt.
105 Verkehrswege
Die Polizei hat mit Unterstützung der
Straßenverkehrsbehörde und des Landesbetriebs Mobilität
die Sperrung und eine weiträumige Umleitung vorbereitet.
Zusätzlich laufen noch die Planungen zur Sperrung des
110 Bahnverkehrs.
Die Vorbereitungen zur Sperrung der Schifffahrt und zur
Sperrung des Luftraumes sind abgeschlossen.
Entschärfung
115 Wenn die eigentliche Entschärfungsmaßnahme erfolgt, wird
zunächst die 125kg-US-Fliegerbombe entschärft. Im
Anschluss folgt die Entschärfung der 1,8 t-Luftmine und zum
Schluss die geräuschvolle Sprengung des Tarnnebelfasses.

Erst nach erfolgter Sprengung wird über die Aufhebung der
Evakuierung 120 entschieden.
Aufhebung der Evakuierung
Die Aufhebung der Evakuierung wird im Internet über die
Seiten www.koblenz.de und www.feuerwehr-koblenz.de
125 bekanntgegeben. Zudem kann auf diverse Angebote der
Medien zurückgegriffen werden.
Notruffax
Für Bürgerinnen und Bürger, die sich nur schwer oder gar
130 nicht am Telefon verständigen können, steht auf der
Internetseite der Feuerwehr unter www.feuerwehrkoblenz.
de auch ein Notruf-Fax zur Verfügung. Über die
Faxnummer 44660 können betroffene Bürger auch andere
Anfragen stellen.
135
Notfallversorgung
Auch wenn im Rahmen der Evakuierung viele
Rettungskräfte gebunden sind, ist die Notfallversorgung der
Koblenzer Bevölkerung jederzeit gesichert.